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Ambulant – Stationär

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MEDIFOX DAN auf dem CloudFest 2024 im Europa Park Rust

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Als echter Technologie-Trendsetter sind wir bei MEDIFOX DAN nicht nur auf den großen Pflege-Events, sondern auch auf branchenübergreifenden Veranstaltungen vertreten, um uns mit anderen Innovationsführern zu vernetzten, neue Inspiration zu sammeln und mit unseren Produkten immer am Zahn der Zeit zu bleiben. Dustin Feld war für uns auf dem CloudFest 2024 im Europa Park Rust eingeladen – einem Event, zu dem sich alles trifft, was im Bereich Cloud Computing einen Rang und Namen hat. Als Geschäftsführer von adiutaByte & Head of Technology Innovation bei MEDIFOX DAN war er nicht nur als Besucher mit dabei, sondern mit einem Keynote-Vortrag zu unseren KI-gestützten Lösungen für die ambulante und stationäre Pflege auf der API Area Stage vertreten. Gemeinsam mit Dustin lassen wir zwei Tage voll spannender Eindrücke, neuen Impressionen und echten Achterbahn-Fahrten (wortwörtlich) Revue passieren.

 

MEDIFOX DAN: Dustin, Du warst nicht nur als Gast beim CloudFest 2024 im Europa Park Rust mit dabei, sondern auch als Speaker auf der Bühne vertreten. Ich kann mir vorstellen, dass das Event für viele unserer KundInnen neu ist – was genau kann man sich darunter vorstellen?

Dustin Feld: Das CloudFest ist eine Mischung aus Konferenz, Veranstaltung und Festival. Man kann sagen, dass sich im Endeffekt alles trifft, was Interesse, Rang und Namen im Bereich Cloud Technologie-, Innovation- und Infrastruktur hat. Im Prinzip geht es also um alles, was im Bereich Cloud-Entwicklung so passiert. Es sind Soft- und Hardwarehersteller, aber natürlich auch die großen Cloud-Plattformen wie Microsoft Azure, Google, AWS und Co vertreten. Diesmal waren auch viele Hightech-Innovatoren mit vor Ort, um unter anderem zu zeigen, was mit KI in Cloud-Infrastrukturen neues möglich ist. Große Trends waren dieses Jahr zum Beispiel Copilot und KI-Unterstützung im Arbeitsleben. Auf einer Veranstaltung als Keynote-Speaker zu sprechen, auf der in den letzten Jahren Persönlichkeiten wie Julian Assange, Edward Snowden, der Apple Co-Founder Steve Wozniak, der Wikipedia Gründer Jimmy Wales, der Erfinder des World Wide Web Sir Tim Berners-Lee oder auch der Apollo 11 Astronaut Dr. Buzz Aldrin gesprochen haben, erfüllt mich mit einer gewissen Demut und hat mir einen kleinen Kindheitstraum erfüllt. Vielen Dank an das CloudFest Komitee, dass ihr mich nominiert und eingeladen habt, um über meine Passion - Algorithmen und KI in der Pflege - zu sprechen.

 

MEDIFOX DAN: Wenn es um KI geht, bist Du genau am richtigen Ort. Auch Du hast beim CloudFest einen Vortrag gehalten, worum genau ging es?

Dustin Feld: Ich habe auf der API Area Stage über „Stop Wasting Time“ gesprochen, wie Künstliche Intelligenz und Algorithmen den Arbeits- und Planungsalltag von Pflegekräften verändern. Es ging vor allem darum, was durch KI und ganz speziell durch unsere MEDIFOX DAN Produkte heute im Planungsalltag schneller, einfacher, aber auch fairer geht und um die Frage, wie das Ganze aus einer ethischen Sicht zu bewerten ist. Also was darf man überhaupt KI-unterstützt planen und wo sind die Grenzen? Wo sind zum einen aktuell die technischen, aber eben auch die ethischen bzw. moralischen Grenzen? Wo sollte man nicht noch einen Schritt weitergehen, obwohl es technisch möglich wäre? Damit war ich ein bisschen der Exot unter den Vortragenden. Die meisten haben eher darüber gesprochen, was mittlerweile möglich ist. Das war für mich extrem spannend, vor allem weil am Vorabend zu meinem Vortrag wirklich einer der ganz Großen aus der Branche, Jürgen Schmidhuber, einen Vortrag bzw. Diskussion gehalten hat. Man kann sagen, dass er der Vater der modernen künstlichen Intelligenz ist. Mit seiner Doktorarbeit und Arbeit als Professor hat er bereits Anfang der 90er den Grundstein für die mathematischen Modelle und Ideen gelegt, die hinter neuronalen Netzen stecken. Für mich war das tatsächlich ein bisschen so wie für andere, wenn sie einen Hollywood Celebrity treffen. Das heißt, ich saß natürlich in der ersten Reihe, das passende Foto kann ich Dir gern schicken für den Artikel (lacht).

 

Ganz vorn mit dabei, nicht nur in der ersten Reihe an der API Area Stage, sondern mit den Lösungen von MEDIFOX DAN auch als Vorreiter in Sachen KI.

 

Dustin Feld: Er hat darüber gesprochen, wie er die Reise der KI sieht, wo es hingeht und wie weit das Ganze aus seiner Sicht gehen darf. Er hat sich einerseits durchaus kritisch dazu geäußert, auf der anderen Seite aber auch gesagt, dass man keine Angst davor zu haben braucht, wie sich die Dinge entwickeln. Es ist vor allem wichtig, vorbereitet und sich bewusst zu sein, was da kommt und wie wir die Technologie nutzen wollen. Für mich war das wirklich grandios und sehr charmant, dass ich am nächsten Tag meinen Vortrag auf der gleichen Konferenz bezogen auf die Pflege halten darf.

 

MEDIFOX DAN: Wie war es dann für Dich, auf der Bühne zu sprechen?

Dustin Feld: Der Reaktion des Publikums nach zu urteilen, waren einige Leute im ersten Moment ehrlich gesagt überrascht, was jemand mit KI aus der Pflege auf einem so großen Technologie-Festival wie dem CloudFest macht. Aber im Laufe des Vortrags habe viele interessierte Blicke aufgefangen und sehr schöne Rückfragen bekommen, sodass ich durchaus denke, dass man den ein oder anderen vielleicht sogar auf der Altenpflege-Messe 2024 treffen wird.

 

MEDIFOX DAN: In welche Richtung gingen die Rückfragen, die während Deines Vortrags gestellt wurden?

Dustin Feld: Meistens ist die erste Frage, wozu man denn zum Beispiel eine KI für die Tourenplanung braucht. Viele sind sich nicht bewusst, dass die Planung vor allem in der ambulanten Pflege viel weiter geht als klassische Touren-Optimierung und so etwas wie aktuelle Verkehrsprognosen, jetzt mal ganz abgesehen von den emotionalen und qualifikationsbezogenen Aspekten ohne KI überhaupt nicht möglich wären – und das diese Probleme mit den klassischen Modellen nie real gelöst wurden. Hier wird vielen erst klar, dass eine KI für die Planungsoptimierung hier wirklich notwendig ist. Aber das ist ja noch der einfachste Fall. Was ist denn, wenn die Pflegedienstleitung eine Aufgabe verschiebt und Du möchtest diesen Einfluss in Deine persönliche KI einfließen lassen? Für viele klingt das im ersten Moment dann doch wie Raketenwissenschaft, aber in unseren Produkten ist das mit adiutaByte schon heute integriert. Ich halte das gern unter dem Deckmantel der „Individual General AI“. Das Besondere an unseren MEDIFOX DAN Produkten ist eben, dass ein jeder seine eigene KI trainiert durch die Veränderungen, die er oder sie selbst vornimmt und so den ganz eigenen Fingerabdruck des Pflegedienstes einhaucht. Gleichzeitig werden aber auch generelle Parameter wie Verkehr oder gängige Regeln in der Pflege einbezogen. Das war tatsächlich schön zu sehen, dass man auch auf einem so großen Festival wie dem CloudFest derart positive Rückmeldungen und Interesse bekommt.

 

Die API Area Stage auf dem CloudFest 2024: Auch Dustin spricht in seinem Vortrag "stop wasting time" darüber, wie Künstliche Intelligenz den Planungsalltag von Pflegekräften erleichtert.

 

MEDIFOX DAN: Das Gesundheitswesen wird in der Regel nicht als digitaler Vorreiter bezeichnet. Hättest Du damit gerechnet, dass Ihr mit Euren KI-gestützten Lösungen eine Rolle als Innovationsführer auch über die Grenzen der Pflege hinaus einnehmen könntet?

Dustin Feld: Tatsächlich nicht unbedingt, aber wenn ich darüber nachdenke, glaube ich zu verstehen, woher das kommt. Die meisten Anbieter, die ich auf dem CloudFest getroffen habe und die KIs implementieren, sind oft sehr breit aufgestellt. Dadurch, dass wir uns mit der Pflegebranche auf einen ganz spezifischen Bereich konzentrieren, können wir bestimmte Dinge beachten, zum Beispiel, dass der Klient bitte von seiner Lieblingspflegekraft besucht werden soll, auch wenn es unter Umständen mehr Kilometer kostet. Das ist nirgendwo eingegeben, das müssen wir aus den Daten lesen. Hier kam übrigens auch die Rückfrage, wie man das Ganze dann auch DSGVO-konform macht. Mit der Pseudonymisierung, wie wir sie vornehmen, können wir unsere Assistenzsysteme anbieten, ohne personenbezogene Daten zu verarbeiten. Das heißt, die Daten werden weitestgehend anonymisiert. Das ist echter Vorteil für uns, denn wir sind immer komplett datenschutzkonform und kommen ohne personenbezogene Daten aus. Für viele ist das tatsächlich eine echte Überraschung, muss man sagen. Auch wenn eine Spezialisierung oft als eine Art Schwäche in der Technologie gelten mag, führt das dazu, dass wir Pflege eben richtig gut können.

 

MEDIFOX DAN: Du hast vorhin angesprochen, dass es bei Dir auch um die ethische Perspektive geht und darum, wo vielleicht die Grenzen von KI sind. Gab es da eine eingängige Meinung unter Euch als ExpertInnen?

Dustin Feld: Das ist nicht leicht zu beantworten. Ich habe schon mit diversen ExpertInnen darüber gesprochen, auch in den zwei Tagen vor Ort in Rust. Nehmen wir zum Beispiel die Frage, was ich bei der Dienstplanung alles beachten darf. Ich persönlich würde Aspekte wie eine faire Behandlung ganz klar mit einbeziehen. Aber wer genau definiert denn was fair ist und was nicht? Was darf eine KI entscheiden und wie weit darf man gehen? Ich sage, dass eine KI in der Regel keine unüberwachten, vollautomatisierten Entscheidungen in solch sensiblen Anwendungsfällen wie den unseren in der Pflege treffen sollte. Es soll uns mühevolle Arbeit abnehmen und unterstützen, indem wir gut aufbereitete und bewertete optimierte Vorschläge bekommen. Für mich sollte eine Lösung, die ein System liefert, für uns als Menschen immer noch nachvollziehbar sein, sodass wir selbst entscheiden können. Bei der Dienst- und Tourenplanung mit MEDIFOX DAN sehe ich zum Beispiel durch Warnsignale, ob ich erforderliche Qualifikationen einhalte. Wir wissen alle aus der Pflege, dass es durchaus Ausnahmesituationen gibt, wo zum Beispiel die Qualifikation überstimmt wird. In dem Fall macht die KI zwar darauf aufmerksam, aber der Mensch selbst muss entscheiden, ob er das Risiko eingehen möchte. Ich glaube, dass wir für solche Entscheidungen unabdingbar sind. Wir werden nicht alles automatisieren können und meiner Meinung nach auch nicht wollen. Ein großes Thema ist beispielsweise die Wunddokumentation mit KI, ein ganz anderer Bereich. Man stelle sich vor, wir würden ein Foto von einer Wunde machen und die KI würde sagen, ob die Wundränder entzündet sind, ob das Heilungsverhalten in Ordnung ist oder Auffälligkeiten bestehen. Natürlich würde automatisch die Größe ausgemessen und per Foto dokumentiert werden, damit wir den Verlauf über die Zeit vergleichen können. Klingt erst einmal sehr positiv, allerdings ist ein Wundfoto eine sehr personenbezogene Information. Gibt es vielleicht Wunden, die ich nicht durch eine KI interpretiert haben möchte? Hier wird das Eis sehr dünn und man merkt, dass wir tatsächlich noch ganz am Anfang der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz stehen und wie man mit solchen Daten umgeht.

 

Eine Mischung aus Konferenz, Veranstaltung und Festival: das Gelände des ClouFest 2024 im Europa Park Rust

 

MEDIFOX DAN: Wobei sich die Technologie selbst sehr schnell entwickelt und eher dem Motto „höher, schneller, weiter“ folgt. Wird die Lücke zwischen diesen Welten dann nicht immer größer, wenn wir auf der anderen Seite noch ganz am Anfang stehen?

Dustin Feld: Genau. Wenn man sich zum Beispiel Copilot anschaut, eine generative KI, die in unser aller Arbeitswerkzeuge wie PowerPoint oder Excel integriert ist, kommen da heute schon erstaunlich gute Grundlagen raus, mit denen man arbeiten kann. Aber wenn das Tool irgendwann so gut wird, dass man sich darauf verlassen kann, ist die Frage, ob wir das auch wollen. Was erwarte ich eigentlich von einer KI und wo will ich mir wirklich reinreden lassen? Vor ungefähr einem halben Jahr gab es einen großen Aufruf in der Branche – das war kurz nachdem ChatGPT durch die Decke gegangen ist. Viele Stimmen haben sich dafür ausgesprochen, die Entwicklung sechs Monate zu pausieren, weil wir eben nicht wissen, was genau im Hintergrund passiert. Das ist bei generativen KIs etwas ganz anderes als zum Beispiel bei unseren KIs in den MD Produkten, denn hier befinden wir uns eben nicht in einer solchen Black Box. Im Gegensatz zu den generativen KIs, die aktuell auf dem Vormarsch sind, wissen wir, wie die Ergebnisse zustande kommen und es werden verschiedene Algorithmen-Ansätze kombiniert, nicht nur KI bzw. Maschinelles Lernen, sondern auch klassische, sehr nachvollziehbare Ansätze. Wir wissen aber zum Bespiel nicht genau, wie das Ergebnis zustande kommt, das ChatGPT uns liefert. Faktisch hat dieser Stopp nicht stattgefunden und ehrlich gesagt weiß ich auch nicht, wie das gehen soll. Wie könnten wir das regulieren? Ich persönlich glaube nicht daran, dass wir die Möglichkeit haben, eine solche Technologie zu verbieten, aber wir sollten darauf achten, wofür wir sie nutzen und inwieweit wir ihr vertrauen. Wir sollten alle kritischer werden bei Dingen, die wir lesen. Denn die Informationen könnten von einer generativen KI erstellt worden sein und natürlich gibt es auch hier bestimmte Bias. Das bedeutet "digitale Voreingenommenheit", die durch die Informationen bestimmt wird, mit denen man die KI füttert. Die KI kennt nur, was wir ihr zum Training liefern.

 

MEDIFOX DAN: Bei vielen Themen stehen also noch Fragezeichen dahinter, gab es denn auch neue Impressionen, die Du für Dich aus Rust mitnehmen konntest?

Dustin Feld: Wenn man mit so vielen verschiedenen Branchen auf einer Konferenz wie dem CloudFest zusammenkommt, geht man eigentlich immer mit neuen Inspirationen nach Hause. Man sieht, wie Probleme in anderen Bereichen gelöst werden, zum Beispiel wie MEDIFOX DAN KI und DSGVO zusammenbringt. Insofern bin ich großer Fan solcher Events. Ich werde sicherlich bald wieder unterwegs sein.

 

Vielen Dank Dustin für die spannenden Einblicke zum CloudFest 2024 und rund um das Thema Künstliche Intelligenz. Wer mehr erfahren möchte, sollte sich unbedingt ein Ticket für die Altenpflege-Messe 2024 in Essen sichern – denn auch hier ist Dustin mit einem Fachvortrag auf unserer MEDIFOX DAN Bühne am Stand A21 in Halle 06 vertreten und berichtet gemeinsam mit Vanessa Wolff, wie KI schon heute in der Pflege eingesetzt wird. Gratis-Tickets können bequem online über unsere Webseite registriert werden.


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