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PflegeFaktisch mit Francesca

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Jupp: Das Achtsamkeitstagebuch für Menschen mit Demenz

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Ein Achtsamkeitstagebuch für Menschen mit Demenz, in dem das Wort Demenz nicht vorkommt und der Akku nie leer ist – das ist der spannende Ansatz in einer Zeit, in der sich doch alles um die Digitalisierung dreht.

In der heutigen Folge spreche ich mit Lena Schmidt. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Corinna Northe gründete sie das Start-up „Hallo Jupp“. Mit viel Liebe, Fachwissen und Kreativität entwickeln die beiden Frauen Produkte für Menschen mit Demenz. Wichtig ist ihnen dabei, Familien und professionell Pflegenden den Umgang mit demenziell Erkrankten zu erleichtern und mit modernen Produkten Stärken zu fördern und die gemeinsame Zeit glücklich zu nutzen.

Gründung des Startups aus persönlicher Erfahrung

Wie fast in jeder Gründungsgeschichte sind auch die Gründerinnen von „Hallo Jupp“ durch persönliche Erfahrungen mit einer Pflegesituation in Berührung gekommen. Lenas Opa ist an Demenz erkrankt und auf einmal steht die ganze Welt auf dem Kopf. Die eigenen Lebensrealitäten sind nicht mehr die der dementiell veränderten Person. Lena berichtet von vielen Fehlern und unangenehmen Situationen mit einer hohen Frustration aus Unwissenheit im Umgang mit ihrem Opa.

Für Lena stand fest, es muss sich etwas ändern. Aber oft fehlt den pflegenden Angehörigen die Zeit für eine intensive Auseinandersetzung mit der neuen Situation und der Erkrankung. Lena beginnt zu recherchieren und gründet „Hallo Jupp“. Die erste Idee – ein Achtsamkeitstagebuch für Menschen mit Demenz, in dem das Wort Demenz nicht vorkommt – ist geboren, entwickelt und auf den Markt gebracht.

„Heute ist ein schöner Tag“ – das Achtsamkeitstagebuch für Menschen mit Demenz

„Heute ist ein schöner Tag“ – so heißt das Achtsamkeitstagebuch für Menschen mit Demenz, ohne dass das Wort Demenz auch nur einmal erwähnt wird. Denn für Lena hat es keinerlei Mehrwert, das Wort im Buch zu erwähnen. Damit soll verhindert werden, dass Ängste, Frustration oder Traurigkeit bei den betroffenen Personen entstehen.

Das Achtsamkeitstagebuch hat einen sonnengelben Leineneinband und ist liebevoll gestaltet. Es ist fast schon ein kleines Kunstwerk, so beschreibt Lena ihr Buch. Das Buch an sich ist in sieben Themenwochen unterteilt und animiert zum Nachdenken, Sprechen, Hören und Singen – idealerweise gemeinsam in der Betreuung oder mit den Angehörigen.

Analoge Produkte vs. digitale Angebote im Umgang von Menschen mit Demenz

Digitale Tools und spannende Produkte halten nach und nach Einzug in die Betreuung und Kommunikation bei Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind. Doch Lena und Corinna entscheiden sich bewusst zunächst für ein analoges Produkt, denn: Ein Buch hat keine Akzeptanzprobleme. Bücher sind allen bekannt und in der Entwicklung der Produkte von Jupp steht ganz klar der Mehrwert für die NutzerInnen im Fokus. Das Buch verschwindet nicht zwischen weiteren Apps und auch der Akku hält immer. Und wer ganz genau hinschaut, der entdeckt hin und wieder einen QR-Code. Also doch ein digitales Produkt?

Das Achtsamkeitstagebuch „Heute ist ein schöner Tag“ kann in ausgewählten Buchhandlungen bestellt und gekauft werden, oder einfach direkt unter www.hallojupp.de

Wie es Lena als Frau in der Gründerszene ergeht und ob coole Ideen von Frauen entwickelt werden – das erfahrt Ihr in der aktuellen PflegeFaktisch-Folge.

 

In diesem Sinne, einfach weiter Podcast hören – ich freu mich auf Euch.


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